Piz Boè   (3152 m)


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Lage

Koordinaten

Land

Schwierigkeitsgrad

Höhenmeter

Auf- / Abstiegszeit

Alles auf einen Blick

Kartenmaterial

Dolomiten, Sellagruppe / Südtirol

C     (Vallon Klettersteig / Lichtenfelser Weg)

ca. 650 Hm Aufstieg, ca. 650 Hm Abstieg

Aufstieg ca.  3-4 Std. / Abstieg ca.  2-3 Std.

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Fotos


Hütten

Fassa Hütte (Rifugio Capanna Piz Fassa) 3152m



Tourenmöglichkeiten

1) Corvara - Boè-Kabinenbahn - Sessellift Vallon - Vallon Klettersteig - Piz Boé

2) Corvara - Boè-Kabinenbahn - Sessellift Vallon - Franz-Kostner-Hütte - Weg 638 /-> 672 (Lichtenfelser Weg) - Piz Boè

3) Parkplatz Pordoijoch (2239m) - Weg 672 - Klettersteig "Via attrezzata Cesare Piazzetta" - Piz Boè

4) Pordoijoch (2239m) - Seilbahn Pordoi - Pordoispitze (2950m) - Piz Boè

Schwierigkeitsgrad (UIAA)

C  (Klettersteig)

A (Wanderweg mit 1 versicherten Stelle)

D (Klettersteig)

einfache Wanderung, 200 Hm



Tourenbericht   ( 28.08.2018 )

Wir starten diesen sonnigen Tag in Corvara (1555m/Alta Badia) an der Talstation der Boè-Kabinenbahn, welche uns in wenigen Minuten  auf knapp 2100m bringt.

Von hier aus geht es weiter mit dem Sessellift Vallon, bis zur Bergstation auf 2518m.

Während der Fahrt mit dem Sessellift können wir bereits einen tollen Ausblick auf die Marmolada (links) genießen.

An der Bergstation angekommen, folgen wir zunächst ein paar Meter dem Weg Richtung Franz-Kostner-Hütte, biegen aber vorher an einem Wegweiserin Richtung "Vallon-Klettersteig" ins Vallon Tal ab.

Das Vallon Tal besteht zu beiden Seiten aus nahezu senkrechten Wänden im charakteristischen Dolomiten-Rot und läuft in Laufrichtung dann langsam zusammen, bis man am Ende unterhalb der Wand und dem Wasserfall  steht, die man per Klettersteig dann letztlich auch erklimmen muss. 

Bis man dort angekommen ist, gilt es sich erstmal die Mondlandschaft mit kleinem und großem Geröll zu passieren.

Je mehr es dabei auf die finale Wand zu geht, desto steiler wird es.

In den steilsten Abschnitten finden wir trotz August immer noch Schneefelder vor, die zum einen das Gehen, als auch die Wegfindung, etwas erschweren.

Nach einer guten Dreiviertelstunde erreichen wir den Einstieg des Klettersteigs auf 2650m.

 

Nachdem wir die Klettersets und  Helm angezogen haben, geht´s los.

Vom Einstieg (A/B) geht es erstmal recht moderat (A) nach oben, bevor man an einer kleinen, gestuften Rampe  (A/B)  vorbeikommt.

Die Wand liegt dabei komplett im Schatten und überall tropfen am Gestein Wasserrinnsale herunter.

Die Bedingungen sind beim Klettern, was die Temperatur angeht, also angenehm kühl, der Stein wird dadurch aber auch etwas  rutschiger, weshalb auch gerade in den scheinbar einfachen Passagen  immer die gebotene Aufmerksamkeit aufrecht erhalten werden sollte.

Nach einem kurzen Band erreicht man die wackelige Hängebrücke am Wasserfall.

Diese wird überquert und nach einem Absatz (B) erfolgt der Schlussanstieg parallel zum Wasserfall (C) nach oben. Der Ausstieg liegt auf 2755m, der Klettersteig ist nach ca. 30-45min., je nach Pausen etc., überwunden.

Hat man den Klettersteig hinter sich gelassen, steht man wieder in einer ganz anderen Welt - karg,  grau, zerklüftet, still, einsam, aber irgendwie wunderschön.

Vor uns öffnet sich ein Plateau mit Eisseespitze und Piz Boè im Hintergrund und überall wo man hinschaut, sind kleine und größere Schneefelder verteilt.

Beim Aufstieg hält man sich zumeist am rechten Rand des Plateaus.

Stets den Markierungen folgend, gewinnt man langsam an Höhe.

Im Gegensatz zum Klettersteig ist man hier nun komplett der Sonne ausgesetzt. Genug Wasservorräte sind also unbedingt ratsam!

Bedingt durch die hohen Temperaturen und  den Zickzack-Kurs durch die Geröllfelder, kommt einem der Weg nun doch recht lang vor und der Boé rückt nur langsam näher.

Kurz vor der Eisseespitze wird der Anstieg nun steiler und teils über Blockwerk geht es aufwärts zum Gipfel auf 3009m.

Von der Eisseespitze geht es weiter Richtung Piz Boé leicht abwärts und man trifft dann auf den Wanderweg, der von der Pordoispitze heraufführt.

Hier wird es dann auch lebhaft, denn dort kommt die Seilbahn an, welche zahlreichen Wanderern die Verlockung auf einen leichten 3000er-Gipfel bietet, da von dort lediglich 200 Hm zu überwinden sind.

Nach gut 2,5 Std. ab Steig erreichen wir den Gipfel mit Hütte.

Trotz des Trubels an der Hütte genießen wir den Ausblick.

Neben einer tollen Sicht auf die Marmolada erkennen wir u.a. Langkofelgruppe, Tofana und auch die Geislergruppe.

 

Für den Abstieg haben wir den Weg Nr.638/ 672 (Lichtenfelser Weg) gewählt.

Dieser führt in steilen Serpentinen von der Hütte abwärts zum Boè-Plateau, dann flacher durch dieses hindurch.

Nach gut der Hälfte der Wegstrecke gelangt man zu einem schluchtartigen Kar (s.Bild).

Hier ist es nochmal recht steil und man bewegt sich auf viel losem Geröll.

Die heikelsten Stellen sind mit einem dicken Tau versichert, dennoch bleibt es sehr rutschig und die meisten Wanderer rutschen hier mehr als dass sie laufen.

Bei Nässe oder gar Schnee ist dieser Teil sicher als etwas heikel anzusehen, bei normalen Bedingungen ist der Abschnitt mit einem "A" zu bewerten.  

Hat man das Kar passiert, hat man eine entspannte Wanderung mit tollen Panoramablicken Richtung Tofana und Marmolada  vor sich, welche größtenteils an beeindruckenden Felswänden vorbeiführt.

Schließlich erreichen wir nach gut 2 Std. wieder die Franz-Kostner-Hütte und fahren mit dem Sessellift und der Kabinenbahn ins Tal zurück.

Fazit:  Wer einsame Berggipfel sucht, sollte um den Boè eher einen großen Bogen machen.

Dennoch lohnt sich der Gipfel und die Aussicht, da auch eine Vielzahl  Wege mit unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden (A bis D) dort hinaufführen.