Latemar Spitze    (2791m)

(via Latemartürme-Klettersteig)


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Lage

Koordinaten

Land

Schwierigkeitsgrad

Höhenmeter

Auf- / Abstiegszeit

Alles auf einen Blick

Kartenmaterial

Dolomiten, Latemargruppe

C   (Klettersteig)

ca. 1000 Hm Aufstieg, ca. 1000 Hm Abstieg

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Fotos


Hütten

Latemarhütte (Rifugio Torre di Pisa) 2670m

Achtung ! Die Hütte liegt nicht auf der beschriebenen Tour ! Sie ist von der Gamsstallscharte in ca. 45min.. erreichbar. Alternativ kann danach über die Meieralm (2037m) und auf dem Weg 23 zur Bergstation Oberholz abgestiegen werden.



Tourenmöglichkeiten

1) Epircher Laner - Bergstation Oberholz - Gamsstallscharte - Rotlahnscharte - Latemartürme Klettersteig - östl. Latemar Spitze

 

2) Karerpass (1745m) - Kleine Latemar-Scharte (2526m) - Latemar Spitze

Schwierigkeitsgrad (UIAA)

C  (Klettersteig)

PD- / I

mittelschwere Bergwanderung mit Kletterstellen I.

Trittsicherheit erforderlich, bei Nässe heikel!



Tourenbericht   ( 07.06.2017 )

Wir starten unsere Tour am Epircher Laner (1826m).

Da es Anfang Juni ist, fährt weder der Sessellift von Obereggen, noch der vom Epircher Laner zur Bergstation Oberholz (2100m).

Anmerkung: bitte vorab informieren ob Lifte fahren oder nicht, da es einen nicht unwesentlichen Anteil der Gehzeiten ausmacht!

Ca. 300 Höhenmeter und  45min bis 1 Std. geht es dann einen steilen Grashang hinauf, stets parallel zum Sessellift bis zur Bergstation Oberholz (Weg 18).

Weiter geht es auf dem Weg 18  in vielen Serpentinen die Westhänge unterhalb des Eggentalerhorns hinauf, vorbei an einem kleinen Aussichtspunkt (kurze Pause lohnt sich!) und einem Felsblock mit einem kleinen Kreuz.

Nach einem langen Aufstieg wird es dann langsam felsiger und man taucht mehr und mehr in die bizarre Felstürme-Landschaft des Latemar ein.

Es ist eine ganz eigene Welt da oben.

Karg, wild, bizarr, still, einfach einzigartig!

Der Weg ist jetzt flacher, in einem stetigen Auf und Ab bewegt man sich kreuz und quer durch das Türme-Labyrinth und muss immer wieder für ein kurzes Foto stehen bleiben.

Ist man durch das Labyrinth durch, geht es zum Schluss nochmal steiler hinauf und man erreicht das erste Zwischenziel, die Gamsstallscharte auf 2590m.

Ist man dort angekommen, breitet sich ein weitläufiges Hochplateau vor einem aus, der Valsorda-Kessel. Statt auf wilde Zacken blicken wir nun auf eher glatte Wände, die aus der Ferne aussehen als wären sie mit einem gigantischen Blatt Sandpapier abgeschmirgelt worden.

Außerdem wird bewusst, dass es noch ein gutes Stück bis zum Klettersteig ist, der ist nämlich am anderen Ende des Kessels (s. Bild links).

In nördlicher Richtung geht es nun  wieder größtenteils flacher

am westlichen Rand des Kessels entlang in Richtung Rotlahnscharte (2685m), wo sich auch die Einstiegstafel des Latemartürme-Klettersteiges befindet.

Bevor man die Tafel erreicht, erfolgt nochmal ein kurzer Anstieg.

Nach einem kurzen Snack in Gesellschaft zahlreicher Alpendohlen, können wir dann endlich klettern!

Der lange Zustieg hat sich gelohnt! Es ist ein großartiger Klettersteig! Schön zu klettern, teils durch atemberaubende Schluchten, immer wieder mit kurzen Ausblicken auf das Rosengarten-Massiv.

Die Schwierigkeit schwankt zwischen A (gerades Gelände) und B (meist in den Schluchten), ist also sehr moderat.

Kurz nach der Hälfte des Klettersteigs hat man auch die

 

Möglichkeit auf die Latemartürme  (2842m) zu gehen, unter denen der Steig langläuft. Wir lassen diese Möglichkeit aber aus.

Die Schlüsselstelle (C) erreicht man erst gegen Ende des Klettersteigs. Mit Hilfe von Klammern steigt man an einer leicht überhängenden Wand in eine Scharte hinein und auf der anderen Seite (B) wieder hinauf.

Die Schwierigkeit C ist hier eher damit begründet dass man die Stelle im Abstieg bewältigt. Die Sicherungen sind aber gut und ausreichend Tritte vorhanden.

 

Hat man das Ende des Steigs erreicht, geht es zeitnah hinunter zur Großen Latemarscharte (2650m), wo sich auch ein kleines, rotes Notfallbiwak befindet.

Hier kann man jetzt entscheiden, ob man direkt wieder zurück Richtung Gamsstallscharte geht, oder weiter Richtung Latemar Spitze wandert (ca. 140 Hm, 20-30min Aufstieg).

Wir hatten eigentlich letzteres geplant, müssen uns aber für ersteres entscheiden.

Trotz blauen Himmels hat sich, verdeckt durch die Felswände  der Latemartürme, ein Gewitter zusammengebraut.

Wir entschließen uns für den direkten Abstieg und  die  zügige

Rückkehr zum Ausgangspunkt.

Am Ende des Geröllhangs, etwa dort wo der Wanderweg unterhalb des Klettersteigs wieder zurückführt, hat uns das Gewitter bereits eingeholt. Es beginnt zu regnen, dann zu schneien und es donnert bereits bedrohlich nahe.

Wir überlegen kurz, den Hang wieder hinauf zu gehen, zurück zum Biwak, entscheiden uns jedoch das Risiko einzugehen und auf das Gewitter zu zu gehen, da wir glauben dass es südlich an uns vorüber ziehen wird und wir "nur" die Ausläufer mitkriegen. Eine Entscheidung mit Risiko, denn im Valsorda-Kessel gibt es kaum Schutz vor Unwettern!

Es geht glimpflich aus. Kurze Zeit später kommt wieder die Sonne raus und wir sehen die dunklen Wolken über den benachbarten Dolomitenbergen davonziehen.

Nach ca. 1,5 Std. Wanderung durch den Valsorda-Kessel erreichen wir wieder die Gamsstallscharte und es geht weiter zurück auf dem Aufstiegsweg.

 

Wichtige Schlussanmerkung zu dieser Tour:

Ich habe bei diesem Bericht weitestgehend auf die sonst üblichen Zeitangaben verzichtet.

Grund dafür ist, dass wir weitaus länger gebraucht haben, als andere Quellen das beschreiben!

Sicher mag es zum einen an vielen Pausen, Fotos und ev. auch etwas fehlender Fitness liegen, auch dass noch kein Lift fuhr und dies die Gehzeit zusätzlich  erhöht hat.

Die kursierenden Angaben von ca. 6 Std. Gesamt-Gehzeit halte ich dennoch für sehr sportlich gerechnet.

Wir haben letztendlich knappe 10 Std. benötigt für eine Strecke von ca. 12 Kilometern und insgesamt rund 2000 Höhenmetern und sind erst in der Dämmerung zum Epircher Laner zurückgekehrt!

Ich halte eine Gehzeit von rund 8 Std. für realistisch, für die die gut zu Fuß sind und sich die ein oder andere kurze Pause gönnen. Aber dies  ohne Gewähr!

Es ist also eine lange Tour mit einem recht langen Zustieg bis man am Klettersteig ist.

Wer also den Fokus auf dem Klettern hat und nicht groß wandern will, ist hier eher fehl am Platz.

Wer sich Zeit nehmen möchte in diese ganz eigene Welt einzutauchen und zwischendurch noch eine Stunde zu klettern, der sollte gut zu Fuß sein und etwas Zeit mitbringen, dann wird er/sie voll und ganz auf seine/ihre Kosten kommen!