Lage
Koordinaten
Land
Schwierigkeitsgrad (UIAA)
Höhenmeter
Auf- / Abstiegszeit
Alles auf einen Blick
Kartenmaterial
Fotos
Tourenmöglichkeiten
Normalweg
Schwierigkeitsgrad (UIAA)
F +
Tourenbericht (16.
+ 17.07.2014)
Nachdem wir in den vorangegangenen Tagen bereits auf das Wilde Mannle (3020 m) und den Urkundkolm (3134 m) gestiegen war, sollte es noch ein leichter, aber hoher 3000er mit Gletschergelände sein.
Der Similaun erschien uns als Ideallösung für eine entspannte 2-Tages-Tour, auf der wir weiter das Gehen mit Steigeisen üben konnten.
Für den ersten Wegabschnitt vom Venter Tal bis zur Martin-Busch-Hütte (2501 m), entschieden wir uns kurzfristig einen Abstecher nach Sölden zu machen um dort Mountainbikes zu leihen.
Die Bewältigung dieses Abschnitts mit dem Bike sei allerdings nur geübten bzw. konditionsstarken Radlern ans Herz gelegt, nicht wegen technischer Schwierigkeiten, sondern wegen einigen kraftraubenden Steilabschnitten !
Wir gehörten eher weniger zu o.g. Profil, daher mussten wir ein ums andere Mal kräftig schieben !
Nach ca. 2 Std. und ordentlich Hitze bei strahlend blauem Himmel erreichten wir die Martin-Busch-Hütte und stellten die Bikes dort ab.
Zu Fuß machten wir uns dann nach kurzer Pause auf zur Similaunhütte auf 3019m.
Der Weg führt unschwer zunächst vorbei an Grashängen, dann zwischen zahlreichen kleinen Bächen über Schottergelände und geht schließlich über in die ersten Schneefelder, auf denen man dann wiederum nach ca. 1,5 bis 2 Std. die Similaunhütte erreicht.
Wir bezogen unser Quartier im Nebengebäude, aßen gemütlich zu Abend und konnten kurz danach einen tollen Sonnenuntergang über der Ortlergruppe bewundern.
Die Hütte stellte sich als sauber heraus, das Abendessen war reichlich und von guter Qualität.
Am nächsten Morgen machten wir uns gegen 7 Uhr auf den Weg zum Gipfel. Zunächst geht es ein paar Meter flach über Blockwerk, bis man den Rand des Niederjochferners erreicht und die Steigeisen anzieht. Am Seil ging es dann stetig bergauf Richtung oberer Niederjochferner und anschließend der Westflanke des Similaun.
Das Gelände ist unschwer, solange man sich auf der breiten, ausgetretenen Spur hält, sollte es keine Schwierigkeiten mit Gletscherspalten geben.
Nach einer langgezogenen Rechtskurve über den Ferner erreichen wir schließlich den Fuß der Westflanke.
Von nun an geht es steiler, im leichten Zickzack, die Flanke hinauf. Ausgesetzte Passagen fehlten, trittsicher und schwindelfrei sollte man natürlich dennoch sein.
Zwischendurch gibt es immer wieder beeindruckende Tiefblicke in die Südwand, die jedoch in den letzten Jahrzehnten deutlich unter dem temperaturbedingten Rückgang von Eis und Schnee "gelitten" hat und relativ viel lockeres Gestein offenbart.
Nach guten 2 Std. Aufstiegszeit von der Hütte nähern wir uns schließlich dem Gipfelkreuz und stehen kurze Zeit später oben.
Der Rundumblick ist perfekt: Im Westen sehen wir tief unten die Similaunhütte, darüber thronen Weißkugel und Fineilspitze, auf halber Höhe last sich die Ötzi-Fundstelle erahnen. Im Norden zeigt sich die nur etwas höhere Hintere Schwärze von ihrer besten Seite, im Süden und Südwesten erheben sich die Riesen der Ortlergruppe mit Cevedale, Königspitze, Zebru und Ortler und auch die Berninagruppe mit dem Piz Bernina als östlichstem Dreitausender der Alpen.
Nach vielen Fotos und einer kurzen Essenspause machen wir uns an den unschwierigen Abstieg. Da es sehr warm ist, ziehen wir etwas dünnere Kleidung an der Hütte an und laufen dann weiter zurück zur Martin-Busch-Hütte. Dort sind wir nun doch froh die Bikes geliehen zu haben, da wir uns von dort aus in guten 20 min. Fahrzeit ins Venter Tal "rollen" lassen können.